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Truppen raus!

"Humorlos:
Die Jungen
werfen
zum Spaß
mit Steinen
nach Fröschen.
Die Frösche
sterben
im Ernst."

Erich Fried.

Die NATO-Staaten und ihre wirtschaftlichen und militärischen Kooperationspartner bestreiten etwa 75 Prozent der internationalen Rüstungsausgaben. Geführt von den USA dominieren sie mit einer eskalierenden Politik der Stärke die globale Entwicklung. Im Friedensgutachten 2008* heißt es: "Von 2001 bis 2006 nahmen die inflationsbereinigten Militärausgaben um etwa 30 Prozent zu und durchbrachen 2003 erstmals die Schallmauer von einer Billion US-Dollar. Fast die Hälfte davon entfällt auf die USA, dabei sind die Kosten der Kriege im Irak und in Afghanistan nicht eingerechet." Unter dem Vorwand "Sicherheit" zu schaffen wird Krieg gesät. Die dafür erforderliche intensive Aufrüstung legt gleichzeitig auch den Bevölkerungen der großen Industriestaaten einschneidende kulturelle und soziale Fesseln an. Auch deshalb plädieren die Friedensforschungsinstitute dafür, "auf dem Gebiet der Abrüstung das Avantgardemodell zu erproben, nach dem ein Kern europäischer Staaten die Initiative ergreifen kann, ohne zu warten, bis sich alle Mitglieder einig sind."

Die Ursachen des kargen Lebens liegen auf der Hand: Rüstungs- und Energie-Konzerne, rechte Regierungen und Kriegführung. Die kommerzgetriebene Militarisierung tötet nicht nur "im Ausland", sondern auch Vernunft, Einsicht, Solidarität und wirklich allgemein nützliche Produktion (einschließlich entsprechender Bildung und Wissenschaft) hierzulande. Wieviel menschliche Arbeit und Zeit, intellektuelle Energie, kulturelle Schaffenskraft wird auf die hochorgansierte und unersättliche Industrie der Zerstörung verschwendet?
Wie wäre dagegen das globale Leben ohne Rüstung und anderen Schrott?

Mit der Perspektive einer international zivilen und kooperativen Entwicklung, für den sofortigen Stopp des staatlich organisierten Mordens und für den Bruch der Rüstungsspirale kämpft die Friedensbewegung weltweit. Das vorrangige Ziel ist die Beendigung der Kriege in Irak und in Afghanistan. In den USA läßt dieses Engagement mindestens eine Milderung der bisher bestialischen Weltmachtpolitik wahrscheinlich werden. Ein Abzug der deutschen Truppen aus Afghanistan bekräftigt diese Entwicklung, schont sofort Menschenleben und erhöht den Druck auf die NATO-Partner, die Kriege zu beenden und Wege ziviler Konfliktlösung zu beschreiten. Dafür muß allerdings aus der mehrheitlich verbreiteten kriegsablehnenden Meinung auch überzeugtes Engagement werden.
Also: Truppen raus aus dem gesellschaftlichen Leben!

* Das Friedensgutachten wird jährlich von Bonn International Center for Conversion (BICC), Institut für Entwicklung und Frieden (INEF), Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST), Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Uni Hamburg (IFSH) und Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) gemeinsam herausgegeben.


Demo: Dem Frieden eine Chance, Truppen raus aus Afghanistan
Nein zur Verlängerung der Mandate für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan

am 20.9.2008 in Berlin (und Stuttgart) Bus nach Berlin: Karten 20 Euro, ermäßigt 12 Euro, Verkauf: 3.-19.9., jeweils Mo, Mi, Fr, von 16 bis 18.30 Uhr, im GNN-Verlag, Neuer Kamp 25, 2. Stock, Tel. 43188820, Abfahrt 8h, Moorweide, Rückfahrt: 17h Leipziger Straße.

V.i.S.d.P.: Niels Kreller, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht am Montag, den 15. September 2008, http://www.harte--zeiten.de/artikel_765.html