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Resolution der Vollversammlung vom 10.05.2005

Für eine demokratische Gegenuniversität

An der Urabstimmung ,,Ja zur Gebührenfreiheit“ haben sich über ein Drittel aller Studierenden und damit beeindruckende 13.212 Personen beteiligt. Die überwältigende Mehrheit von über 94% votierte dabei für die Gebührenfreiheit des Studiums. Wir fordern den Hamburger Senat deshalb auf, sofort die Abschaffung der ,,Langzeit“- und ,,Verwaltungsgebühren“ einzuleiten, sowie öffentlich zu erklären, keine allgemeinen Studiengebühren einzuführen.

Dieses klare Votum ist mehr als der Ausdruck des Unwillens der Studierenden, für das Hochschulstudium zu zahlen.

Mit den Studiengebühren verbindet der Wissenschaftssenator Dräger die Pläne zu stärkerer Selektion im Hochschulzugang, zur Entdemokratisierung und Etablierung von Managementstrukturen in der Universität sowie zur Formalisierung und Kommerzialisierung der Wissenschaftsinhalte. Unser Urabstimmungs-Ja zur Gebührenfreiheit ist dagegen eine Manifestation für sozial offene, demokratische verfaßte und emanzipatorisch orientierte Hochschulen.

Das eindeutige Ergebnis der Urabstimmung und mehrfache Beschlüsse des Akademischen Senats sowie diverser Fachbereichsräte bringen klar zum Ausdruck: Diese Hochschule will keine Studiengebühren.

Für uns Studierende ist dies der Auftrag, die kritischen Proteste gegen die Politik des rechten Senats auszuweiten:

Wir werden deshalb in der Woche nach den Pfingstferien die Uni Hamburg umwandeln in eine demokratische Gegenuniversität. In umgewidmeten Seminaren und Vorlesungen, in eigenen zusätzlichen Veranstaltungen sowie in Aktionen der Protest-AGs werden wir uns kritisch mit der Hamburger Politik der Sozialstaatsabwicklung auseinandersetzen. Eine positive Entwicklung von Forschung, Lehre, Studium und Selbstverwaltung für eine fortschrittliche Gesellschaftsentwicklung ist unser Ziel.

 Zu diesem Zweck werden Fachbereichskomitees gebildet, die in ihren Bereichen weitere Studierende, Lehrende und Mitglieder der Verwaltung gewinnen, um mit ihnen gemeinsam für die Herausbildung der Universität als institutionelle Opposition zur neoliberalen Politik des Hamburger Senats zu sorgen.

 Desweiteren führen wir Studierenden am Mittwoch, den 1. Juni einen ,,Tag der demokratischen Gegenuniversität“ durch, an dem auf der Mönckebergstraße mit diversen Infoständen und Aktionen die Hamburger von der Notwendigkeit des gemeinsamen Eintretens für einen politischen Richtungswechsels in der Bildungs- und Sozialpolitik überzeugt werden sollen

 Darüber hinaus rufen wir alle auf, sich an der Sitzung des Akademischen Senats am 12. Mai, an der Norddemo am 2. Juni in Hannover sowie an der großen gemeinsamen Bildungsdemo von KiTas, Schulen und Hochschulen am 16. Juni in Hamburg zu beteiligen.

Veröffentlicht am Dienstag, den 10. Mai 2005, http://www.harte--zeiten.de/dokument_462.html