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Lust zur Aufklärung

"Würde man die Intelligenz der Werktätigen jetzt allzu sehr herabschrauben, dann könnte die Industrie nicht aufrecht erhalten werden."
(Bertolt Brecht, Über die Widerstandskraft der Vernunft)

Die (Hochschul-)Politik des Rechtssenats ist ein gefährlicher Anachronismus: Wissenschaft, Technik, kulturelle und soziale Errungenschaften sollen nicht für Frieden, sinnvolle Arbeit, Demokratisierung ausgebaut und genutzt werden. Statt dessen diene alles dem Profit; duldsam und dienstbar, beugsam und bittend, getrieben und gestählt - so sei das lebendige Werkzeug.
Die vernunftgeleitete Heiterkeit solidarischer Verfügung aller über ihre gesellschaftlichen Lebensbedingung ist dazu die Alternative.
Der Rechtssenat muß weg!

Entsprechend muß die Verfaßte Studierendenschaft in die aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen im verallgemeinerbaren Interesse der Studierenden eingreifen: Für Frieden, sozialen Fortschritt, kulturelle Entfaltung und ein Höchstmaß an demokratischer Beteiligung aller. In diesem Sinne für problemkritische Wissenschaften. Und damit für interessante (weil im eigenen Interesse liegende) Studieninhalte, allgemeine Nützlichkeit der eigenen wissenschaftlichen Praxis, ein hohes kulturelles Niveau der (wissenschaftlichen) Auseinandersetzung, Spaß an der Erkenntnis, Freude an der Kooperation, dafür soziale Absicherung.
Der aufrechte Gang ist gemeinsame Angelegenheit.

So wirken wir im Studierendenparlament, in Fachschaftsräten, in der Fachschaftsrätekonferenz, im Akademischen Senat, in Gewerkschaften und Initiativen, in der Friedensbewegung, im Kampf gegen Rechts und kritisch-kämpferisch als Jungsozialisten in der SPD: gegen die Gewöhnung an die tumbe Dekadenz des neoliberalen Alltags bilde die Lust zur Aufklärung, also zur streitbaren materiellen Verbreitung notwendiger Einsichten und Auffassungen für die Erringung einer solidarischen Gesellschaft, eine widerständige studentische Kultur!

"Man muß auch bezweifeln, was man mit eigenen Augen sieht. Gefragt, was denn den Zweifeln eine Grenze setze, sagte Do: Der Wunsch zu handeln."
(Bertolt Brecht)

V.i.S.d.P.: Niels Kreller, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht am Dienstag, den 14. Dezember 2004, http://www.harte--zeiten.de/artikel_354.html