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Die sinnvolle Arbeit, Frieden zu schaffen

,,Um ganz offen zu sein: Containment bedeutet die Fähigkeit der arabischen Golfstaaten, etwa drei oder vier Tage lang aus eigener Kraft Krieg gegen Iran zu führen, bis die Kavallerie auf dem Schauplatz erscheint, und Abschreckung bedeutet im Wesentlichen die Bereitschaft, Hunderttausende Menschen zu töten.“
Michael Rubin: Bipartisan Policy Center's Paper on Iran. National Review Online, 8.10.2008.

,,Die Militaristen irren. Es ist gar nicht die Aufgabe der Pazifisten, sie zu überzeugen - sie sollen vielmehr in einem Kampf, der kein Krieg ist, besiegt, nämlich daran gehindert werden, über fremdes, ihnen nicht gehöriges Leben zu verfügen. Man mache sie unschädlich; einzusehen brauchen sie gar nichts. Ich bin für militaristischen Pazifismus.“
Kurt Tucholsky, ,,So verschieden ist es im menschlichen Leben!“, 1931.

Das Recht des Stärkeren für Freiheit zu halten, ist eine markante Schranke für Erkenntnis und Entwicklung. Besonders wird das zur Zeit in den USA deutlich. Gegen eine mögliche Zivilisierung der Weltmacht-Politik nach innen und nach außen wird mit kriegstreibender Absicht das ,,Iran-Thema” wieder auf die politische Bühne gezerrt. Eine Gruppe von Militärs und Abgeordneten der Republikaner und der Demokraten, unter ihnen Berater von McCain und Obama, veröffentlichte jüngst ein Pamphlet, in dem zur Seeblockade gegen den Iran und zu einem folgenden wochenlangen Bombenkrieg gegen Produktionsanlagen und Infrastrukturen aufgerufen wird, die Iran so verwüsten und in seiner Entwicklung zurückwerfen sollen, daß das Land auf Jahrzehnte hinaus von ausländischer, insbesondere auch US-amerikanischer ,,Hilfe” abhängig gemacht wird. Als Vorwand soll weiterhin die unbewiesene nukleare Aufrüstung Irans gelten. Die Maßnahmen sollen ,,am ersten Tag nach der Wahl” eingeleitet werden und durch die Verknüpfung eines neuen Verhandlungsangebots mit kurzen Ultimaten und Kontrollmechanismen, die sonst nur militärisch besiegten Gegnern zugemutet werden, solle man den casus belli konstruieren. Alle umliegenden Staaten würden als ,,Bündnispartner” zum Aufmarschgebiet degradiert werden; Irak und Afghanistan werden als ohnehin vermeintlich dauerhaft besetztes Gebiet nicht einmal speziell erwähnt.

Dieses Vorhaben ist genauso abwegig wie gefährlich und deshalb dringend zu bekämpfen. Wieviel Rassismus, Militarismus, Nationalismus und Sozialdarwinismus muß gesellschaftlich verabreicht werden, um den staatlich organisierten Massenmord zu legitimieren? (Die Gegnerschaft seitens der Bundesrepublik Deutschland gegen solche Kriegsvorhaben wäre schon allein aus eigener geschichtlicher Erfahrung gut und sinnvoll.)

Die US-amerikanische Bewegung ,,For Peace and Jusitice” und die Europäische Friedensbewegung sind mit ihrem Kampf für die Durchsetzung zivilen Lebens und für internationalen sozialen Fortschritt derzeit die wesentlichen humanistischen Kräfte der zivilisatorischen Entwicklung. Sie widmen ihr besonderes Augenmerk dem Kampf für den Abzug aller fremder Truppen aus Irak und Afghanistan; dies würde auch dem Iran eine kriegsfreie Zukunft verschaffen.

Auf allen Kontinenten erfordern Frieden, Freiheit, soziale Gerechtigkeit und kultureller Fortschritt die Abwesenheit des Militärs. Die Entfaltung eines zivilen Zusammenlebens, die allgemein nützliche Entwicklung der Produktion und die demokratische Verfügung über die Gesellschaft sind mit Krieg und Militarismus keinesfalls zu vereinbaren.

Bildung und Wissenschaft sollten dies zum Ausdruck bringen.