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Einzig: Zivile Entwicklung

,,Die Debatte ist davon geprägt, dass die Amerikaner sagen müssen: >Sogar wenn wir nur für weitere zwei Jahre, nur zwei Jahre, im Irak bleiben werden wir an dieser Front jeden Monat 12 Milliarden Dollar ausgeben und weitere
50 Prozent für Gesundheitsversorgung und Invalidität werden uns auf 18 Milliarden Dollar monatlich im Irak bringen; wir reden über eine halbe Billiarde Dollars für zwei Jahre - und zwar ohne die Nebenkosten, ohne wirtschaftliche und soziale Kosten, allein das militärische Budget ohne Zinsen. Wir müssen uns fragen: Ist das die Art, wie wir eine halbe Billiarde Dollars ausgeben wollen? Wird das Amerika stärken? Wird das den Mittleren Osten sicherer machen?<“

Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, in: ,,The true Cost of War“ , The Guardian, 28. 02. 2008.

In den USA ist Wahlkampf. In Folge engagierter Friedensbewegung ist die Entscheidungsfrage für alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens: Krieg oder Frieden? Sozialdarwinismus oder zivile Entwicklung für alle? ,,Change“ bekommt eine tiefe, progressive Bedeutung für die USA und für die Welt.
Da ist die Veröffentlichung des Nobelpreisträgers Joseph Stiglitz zu den Kosten des Krieges brisant. Die amerikanischen Steuerzahler blechen jeden Monat 16 Milliarden Dollar allein für die laufenden Kosten der Kriege in Irak und Afghanistan. Das entspricht dem Jahresetat der UNO. Dieselbe Höhe der Aufwendung tragen noch einmal die willigen Bündnispartner aus der NATO, allen voran Großbritannien und die BRD.
Der von sehr vielen Menschen weltweit hart erarbeitete gesellschaftliche Reichtum wird von einer machtbesessenen Clique aus größter Wirtschaft und Politik verpraßt für den vermeintlichen ,,War on Terror“, der nur dem Machterhalt dieser verbrecherischen ,,Weltelite“ dient. Sogar aus privatwirtschaftlicher Sicht profitiert nur die Öl- und Rüstungsindustrie, weil Rohstoffe unsagbar teuer geworden sind. Volkswirtschaftlich ist der Krieg ein internationales Desaster. Allein im Irak hat er in fünf Jahren mindestens 800.000 Zivilisten das Leben gekostet.
Joseph Stiglitz kontrastiert diese barbarische Dynamik mit einer sozialen Alternative: Allein eine Milliarde dieser Dollars könnte in den USA 8 Millionen Wohnungen oder 15 Millionen Lehrer oder Gesundheitsversorgung für jährlich 530 Millionen Kinder oder das Studium von 43 Millionen Studierenden im Jahr finanzieren. Auch könnten mit diesem materiellen Reichtum konfliktträchtige soziale Spannungen international überwunden werden.
Der zivilisatorische Gewinn für die Menschheit wäre ungleich größer für alle. Die Welt ist wund und kann geheilt werden.

,,Aber ich erlebe auch, dass man auf manches, was wir haben, in der Welt scharf ist. Ich hatte den Eindruck, dass sich beispielsweise unsere schönen Fregatten bei Unifil allergrößter Beliebtheit erfreuen. Der Leopard [Panzer] ist auch überall gerne gesehen. Wir müssen uns also nicht verstecken. Nun habe ich mit meinen mangelnden militärischen Kenntnissen noch gar nicht von unseren schönen Tornados gesprochen, die sich offensichtlich auch großer Anerkennung erfreuen.“
So entäußerte sich Angela Merkel zu Anfang der ,,Kommandeurstagung“ der Bundeswehr. Ignoranz hat (nicht nur) einen Namen. Die plumpe Willfährigkeit der Bundesregierung gegenüber den Interessen der US-Administration und des deutschen Kapitals, dessen Interessen bekanntlich auch am Hindukusch verteidigt werden, ist eine dringend zu beendende Unerträglichkeit.
Abrüstung und Frieden ist das größte Bedürfnis der Menschen weltweit; er bedarf ausschließlich ziviler Entwicklung. Das begründete und engagiert vertretene ,,Nein!“ vieler in aller Welt und allen gesellschaftlichen Bereichen, ist dafür unverzichtbar.


Das Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung ruft auf zum:

Ostermarsch 2008

"Kriege beenden!
Abrüstung statt Sozialabbau!
Für eine Friedensstadt Hamburg!"

Ostermontag, den 24.03.2008

ab 12 Uhr Auftaktkundgebung vor der Friedenskirche, Otzenstr. (HH-Altona),
anschl. Demo durch die Innenstadt,
Abschlußkundgebung: 14 Uhr, Großneumarkt als Friedensfest

V.i.S.d.P.: Niels Kreller, Schützenstr. 57, 22761 Hamburg.
Herausgegeben von: harte zeiten - junge sozialisten & fachschaftsaktive an der Universität Hamburg.
Veröffentlicht am Montag, den 17. März 2008, http://www.harte--zeiten.de/artikel_705.html