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Ha, Ha, Ho!

„Hamburg, das bedeutet Hafen, Handel, Hochschulen! Alle drei „Hs“ bringen unsere Stadt voran. Sie alle entwickeln Lösungen für die Herausforderungen unserer Stadtgesellschaft: Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr, Klima, Umwelt, Digitalisierung, Gesundheit und vieles mehr.“

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Die Grünen), Grußwort zur Nacht des Wissens am 7. November 2015.

„Wir Deutsche aber behandeln die Sache methodisch:
Wir legen uns erst ins Bett, bekommen dann die Grippe und stehen nur auf, wenn wir wirklich hohes Fieber haben: dann müssen wir dringend in die Stadt, um etwas zu erledigen.“

Kurt Tucholsky, „Rezepte gegen Grippe“, 1931.

Ha, Ha, Ho – wem nützt es?

Eine allgemeine Leitfrage, die zwischen Allgemeinwohl und schlichter Gewinnschneiderei unterscheidet: Der Handel – exportorientiert, auch militärisch und alles andere als fair – ist Teil des Problems. Der Hafen ist international und geschäftstüchtig. Die Hochschulen werden allerdings zunehmend Teil der Lösung:

Ihre Mitglieder haben seit längerem – engagiert für mehr Demokratie, eine echte Studienreform und vernünftige öffentliche Finanzierung von Bildung und Wissenschaft für alle – unternommen: Frieden, nachhaltige soziale und ökologische Entwicklung, Partizipation, Inklusion, Gesundheit und kulturelle Entfaltung als Leitlinien der Entwicklung.

Der betriebswirtschaftliche Modus, das Schielen auf Vorteile für Standort und Renommée, das Verwalten nach Kennzahlen, das Antreiben mit Leistungsbesoldung und das Studieren nach Noten und Punkten schaffen Vereinzelung, vergiften die alltäglichen Beziehungen und verkürzen so den notwendigen Erkenntnisgewinn. Verantwortliche Kooperation ist dazu die Alternative.

Produktiv und erfreulich wird der Hochschulalltag, wo sich solidarisch auf die (internationalen) Mitmenschen bezogen wird, wenn Geschichte, Gegenwart und Zukunft auf die Verwirklichung menschenwürdiger Lebensverhältnisse befragt und Partei für Frieden und Humanität eingenommen wird.

Dieser Aufbruch in Bildung und Wissenschaft für eine lebenswerte, global gerechte Welt bedarf der Fortsetzung. Ein gesellschaftskritischer Praxisbezug der Wissenschaften kann in der Studienreform und kooperativen Praxis der Hochschulangehörigen verwirklicht werden. Die Befreiung von Studium und Lehre durch eine konsequente Studienreform ist dabei die Überwindung aller konkurrenzschürenden Hürden – von der Zulassung bis zum Noten-Dogma. Die Lösung der Schuldenbremse – im Verein mit sozialen Bewegungen in Stadt und Land – steht auf der Tagesordnung. Wirkliche Demokratie findet durch verstärkte progressive Einmischung und Verantwortlichkeit aller ihren Ausdruck, auch in besseren Gesetzen.

Die Kontroverse ist eröffnet. Wir machen etwas daraus.